Prix Chapeau 2013, Preisverleihung vom 13.03.2014
Schlag für Schlag, mit Durchhaltewille und Ausdauer zum Erfolg.
Für das Jahr 2013 wurde der Schweizer Leichtgewichts Doppelzweier am 13.03.2014 ausgezeichnet für Ihre hervorragenden Leistungen an den Europameisterschaften in Sevilla (Bronze) und den Weltmeisterschaften in Chungju, Südkorea (Silber), und dies trotz nicht optimalen Vorbereitungen. Es ist die erste WM Medaille für ein Schweizer Boot in einer olympischen Bootsklasse seit 1999.
Bedingt durch die Resultate in den vergangenen Jahren und das grosse Potential der beiden Athleten sind beide Ruderer seit einem Jahr angestellt in einem 50 % Pensum als Zeitmilitär. Sie zählen damit zu den 18 Sportler welche von dieser Sportförderung des Bundes profitieren können. Simon Schürch verfügt mit seinen 23 Jahren bereits über ein tolles Palmarès.
(http://www.4-lm.ch/ueber/simon-schurch/)
Mario Gyr war bereits unser Gast vor und nach den Spielen von London. Er hat uns dazumal von den nicht optimalen Vorbereitungen berichtet. Damals war es Lucas Tramer, welcher lange Zeit mit einer Sehnenverletzung an der Hand zu kämpfen hatte. Es kam soweit, dass sogar ein Ersatzmann zwischenzeitlich seinen Platz im Boot einnehmen musste.
In London zeigte dann die Mannschaft im Vorlauf und im Halbfinale, dass sie bereit sind um die Medaillen mitzukämpfen. Doch leider wurden sie auf ihrer Bahn unter dem Motto „vom Winde verweht“ klar benachteiligt.
Erst Anfang 2013 wurde klar, dass alle Ruderer des Lgw M 4- weiter rudern würden. Nach den Ausscheidungsrennen vor dem Regattastart wurde festgelegt, dass aus dem Vierer vorläufig in 2 Zweierbooten gefahren wird. Die Saison wurde dann ende April im italienischen Piediluco von allen Athleten im Skiff in Angriff genommen. Und wie das Bild zeigt, war dieser Start erfolgreich. Gewonnen hat Mario vor Simon und dem Norweger, ein Athlet welcher zu einem späteren Zeitpunkt der Saison wieder eine Rolle spielen wird.
Bereits am ersten Juni-Wochenende fand in Sevilla die EM statt, welche für die beiden alles andere als optimal vorbereitet werden konnte. Am späten Donnerstagabend erst konnte Simon anreisen, da er an der Uni in Zürich noch Prüfungen abzulegen hatte. Diese späte Anreise machte sich dann im Vorlauf bemerkbar, ihr Boot konnte sich nicht direkt für das Halbfinale qualifizieren bekam aber am Nachmittag im Hoffnungslauf eine zweite Chance. Diese nutzten die beiden nicht nur optimal, sie fuhren auch noch eine sensationelle Zeit, welche nur knapp über dem geltenden Weltrekord lag. Somit war das Boot in Fahrt, qualifizierte sich im Halbfinale für das Finale und erreichte dort hinter Frankreich und Norwegen den 3. Platz.
Mit dieser Ausgangslage konnten nun eigentlich die Vorbereitungen für das WC Finale in Luzern und die WM in Südkorea in Angriff genommen werden. Doch gleichzeitig begannen für Mario noch die Abschlussprüfungen für seinen Master an der Uni Luzern.
Doch es kam anders. Mario Gyr erlitt eine Stressfraktur an den Rippen und bekundete zunehmend Mühe mit dem Rudern. Kurz vor dem WC Finale in Luzern musste er gar Forfait erklären so dass für Simon nur noch der Start im Skiff übrig blieb. Mit dem 3. Platz hinter Michael Schmid, Prix Chapeau Gewinner 2006 deckte er seinen Formstand klar auf.
Nun war der Start an der WM in Südkorea wieder in weite Ferne gerückt. Anstatt zusammen im 2x zu rudern, musste Simon weiter Skiff trainieren, während Mario sich auf dem Fahrradergometer regelrecht abmühen musste. Erst gut 2 Wochen vor der WM konnten die beiden im Trainingslager wieder gemeinsam rudern. Doch angekommen in Chungju zeigten die beiden vom ersten Rennen an, dass mit ihnen zu rechnen ist.
Anlässlich der Preisverleihung vom 13.03.2014, im Seehotel Sternen in Horw. Von links Simon Schürch, René Fischer (Past Präsident) Mario Gyr.