American Football

32 Mitglieder besuchten am 12. Januar das erste Meeting vom Kalenderjahr 2023. In seinen Begrüssungsworten erwähnte der Präsident Hansjörg Wyss explizit die Aufnahme von Annalena Kuttenberger in den Panathlon-Club Luzern und die erfreulichen Erfolge unserer beiden letzten Prix Chapeau Preisträger Pascal Christen und Alessandra Keller.

Am Abend gab unser Panathlon Kamerad Claudio Spescha, seit 2019 Präsident vom Schweizer American Football Verband (SAFV), eine Einführung in die populärste Sportart der USA und den bevorstehenden Super Bowl 2023, das Finale der «American-Football-Profiliga (NFL).Über eine Million Schüler spielen in den USA American Football, 74’00 noch in den Universitäten und 251 schaffen es dann noch in die lukrative Profiliga.

1874 fand das erste «American Football»-Spiel mit Kompromissregeln unter den beiden Mannschaften statt, eine Mischung aus Fussball und Rugby. Die Regeln wurden in den folgenden Jahrzehnten sukzessive aufgebaut.Durch viele Verletzungen und Todesfälle wurden sie immer wieder angepasst.

American Football erfolgt auf einem Spielfeld von 100 Yard Länge, gespielt von jeweils 11 Spielern pro Equipe. Ein Team besteht insgesamt aus 53 Spielern, aufgeteilt in Offensive-, Defensive- und Special Teams.Ziel ist es, den Ball in die gegnerische Zone zu bringen.Die Spielzüge werden sorgfältig geplant, kraftvoll und schnell ausgeführt, die aktiven Spielsequenzen dauern jeweils nur wenige Sekunden. Mit den vielen Spiel- und Werbepausen dauert ein Spiel aber durchschnittlich über drei Stunden. Die Regeln sind kompliziert und möglicherweise jeweils nur wenigen Zuschauern vollständig bekannt.

Von 100 Fernsehübertragungen mit den höchsten Zuschauerzahlen in den USA sind 88 Übertragungen von American Football Spielen. 2017 generierte der American Football Umsätze in der Höhe von 14 Milliarden US-Dollar.Ein Profispieler verdient durchschnittlich 2,7 Millionen US-Dollar, die Karriere eines Spielers dauert aber durchschnittlich nur 3,5 Jahre. 78% der Profispieler haben zwei Jahre nach Karrierenende finanzielle Schwierigkeiten. Die Vereinbarung «Salary Cap» regelt die Spielergehälter mit dem Ziel, dass die Mannschaften und der Wettbewerb ausgeglichen sind.Die Besitzer der Mannschaften sind mehrheitlich alte, weisse Männer mit einem grossen Vermögen, die Spieler haben eine schwarze Hautfarbe.

Wegen der Verletzungsgefahr starten in Amerika die NFL Teams mit 100 Spieler in die Saison.

Viele Spieler leiden konstitutionsbedingt nach der Aktivzeit an Diabetes oder Herzerkrankungen. Beinahe alle Profispieler haben zudem als Spätfolge eine CTE-Hirnschädigung.

Der nächste Super Bowl findet am 12. Februar 2023 statt (TV-Übertragung u.a. auf ProSieben ab 00.30 Uhr. Im letzten Jahr verfolgten in der USA 167 Millionen Fernsehzuschauer den Super Bowl (davon 46% Frauen), weltweit 900 Millionen Menschen.Die Nahrungsindustrie erzielt in der Zeit der Übertragung höchste Umsätze, der Verzehr an Chicken, Pizzas, Bier und Chips ist horrend.Auf dem offenen Ticketmarkt kosten die günstigsten Eintritte ins Stadion 5'900 Dollars. Ein TV-Werbeblock von 30 Sekunden kostete 2022 6,5 Millionen Dollar.

In Europa ist eine Profiliga im Aufbau (European League of Football, ELF). Sie umfasst aktuell 17 Mannschaften aus 9 Ländern. Mit dabei die Helvetic Guards aus Zürich, die in Will trainieren.

In der Schweiz wurde 1982 der Verband gegründet, es spielen aktuell 45 Clubs «Takle Football» oder «Flag Football» mit weniger Körperkontakt. Ein Top Club in der Schweiz hat ein Budget von 150’00 – 250’00 Franken. In Luzern spielt der American Football Club Luzern Lions www.luzernlions.

Urs Grüter