Andy Kistler - eine 7-jährige Erfolgsgeschichte als Equipenchef der Schweizer Springreiter

(Bericht über das Meeting vom 15.10.20)

16 Panathletinnen und Panathleten trafen sich am Donnerstag, 15. Oktober 2020 im Sternen Horw zum zweiten Meeting in der Coronazeit.Markus Kälin begrüsste in seinen einleitenden Worten insbesondere die zwei AufnahmekandidatInnen Yolanda Ammann und Franz Fischer, sowie den Referenten Andy Kistler, langjähriger und erfolgreicher Equipenchef der Schweizer Springreiter.

Mit sympathischen und spannenden Worten gab Andy Kistler (Jg 1954) einen breiten Einblick in das Metier der Springreiter. Vor 8 Jahren unterbrach Andy Kistler seine berufliche Karriere und Übernahm als "Reitsport-Laie" den Aufgabenbereich des Equipenchefs der Schweizer Springreiter.

Folgende Aufgaben gehören gemäss Homepage von Andy Kistler in den Aufgabenbereich des Equipenchefs:

  • Zusammenarbeit mit den Reitern: Planung und Zielsetzung;
  • Zusammenarbeit mit dem Technischen Coach und den Veterinären;
  • Kaderfestlegung zusammen mit dem Leitungs-Team
  • Entscheid wer startet an welchen Nationenpreisen / CSIO / Weltcup / CH 5* Turniere;
  • Vorschlag an Selektions-Kommission Championate und Olympische Spiele;
  • Begleitung an alle CSIO, Championate, Weltcup, CSI in der Schweiz, SM, Nationale Spitzenturniere und auch mal ein kleines Turnier;
  • Pflege der Pferdebesitzer, Sponsoren und Veranstalter;
  • Zusammenarbeit mit den Medien;
  • Steigerung Bekanntheit und Image unseres Sportes.

Der Equipenchef ist im "Sandwich" von Reiter, Pferdebesitzer, Veranstalter, Sponsoren, Presse, Verband und Fans. Mit seinen Berufserfahrungen, seinem sportlichen Ehrgeiz und der Begeisterung für den Sport, seiner Kommunikationsfähigkeit und Herzlichkeit war Andy Kistler sicher prädestiniert für diesen breiten Aufgabenbereich.

Mit Steve Guerdat, Jg 1983, (2012 Olympiasieger in London auf Nino, 3 Weltcupsiege, …) und Martin Fuchs, Jg 1992, (Europameister 2019 in Rotterdam mit Clooney, …) reiten im Schweizer Team die Nr. 1 und Nr. 2 der Weltrangliste, das Team gehört zu den Top-Nationen. esonders in den Teamwettbewerben ist der Druck auf die einzelnen ReiterInnen sehr gross. Die Unterstützung des beobachtenden Equipenchefs beschränkt sich auf ein Bein heben und den Daumen drücken….

Die teilweise recht hohen Preisgelder werden in der Regel 50:50 zwischen Reiter und Eigentümer aufgeteilt. Die Pferdebesitzer sind häufig an den Turnieren dabei. Der Schweizer Luigi Baleri, u.a. Besitzer von Clooney, wurde 2018 und 2019 mit dem Titel «Owner of the year» ausgezeichnet.

Als Equipenchef war Andy Kistler im Jahr ca. 140 Tage an Turnieren. Spitzenreiter sind im Jahr bei mindestens 45 Turnieren im Einsatz. Die Pferde sind sich an Reisen gewöhnt. In Flugzeugen reisen die Pferde in Containern. An die Olympischen Spiele in Rio wurden zum Beispiel 9 Flüge à 50 Pferde organisiert. Die Olympischen Spiele in Tokyo hätten für Andy Kistler 2020 einen "goldenen Abschluss" als Equipenchef der Springreiter bescheren sollen.

Neu ist Andy Kistler OK-Präsidet vom Longines CSI Basel, der vom 7.-10. Januar 2021 in der St. Jakobshalle geplant ist. 55 Profis und 60 Amateurreiter aus 20 Nationen mit 300 Pferden möchten in Basel starten. Das Budget beläuft sich auf 4 Millionen Franken. Die Preisgelder belaufen sich auf Fr. 800'000. Mit 3'000 Zuschauern wird ein positiver Rechnungsabschluss möglich sein, der Basler Milliardär Thomas Straumann deckt das Risiko. Basel bewirbt sich voraussichtlich für den Weltcupfinal 2025.

Hoffen wir, dass der CSI Basel durchgeführt werden kann und sich Andy Kistler noch möglichst lange mit Begeisterung für den Sport engagiert.

Urs Grüter
Sekretär Panathlon Club Luzern