Anne-Marie Howald – Grosses Engagement im Rudersport

Beim ersten Meeting nach den Sommerferien passte die Meetings-Location – der Seeclub Luzern – bestens zum Referat. Anne-Marie Howald, die Nationaltrainerin Nachwuchs und Verantwortliche U23/U19 von Swiss Rowing, gab einen spannenden Einblick in ihr grosses Engagement zur Förderung des Rudersports und liess tiefe Einblicke in die umfangreichen Trainingsumfänge, mentale Förderung oder auch die Trainings- und Betreuungs-Philosophie des Schweizer Ruderverbandes blicken.

Programmchef Heinz Schaller stellte Anne-Marie Howald als erfahrene, polysportive Frau vor. Sie hatte vor ihrer Trainerkarriere Erfolge als Schwimmerin und als Mountainbikerin vorzuweisen. Nun konzentriert sie sich auf ihr Amt als Nationaltrainerin und Förderin der jungen Rudertalente. Schaller sagte über die Referentin: «Sie leistet im Hintergrund eine immense Arbeit, begleitet stunden-, nein eigentlich tagelang auf dem Beiboot unsere jungen Ruderinnen und Ruderer, so dass derartige Erfolge wie die vier Quotenplätze an der eben abgeschlossenen WM in Belgrad zustande kommen können!»

Franz Fischer gab in einem mit Power-Point-Folien ergänzten Interview interessante Themenfelder vor. Anne-Marie Howald erklärte die Grundlagen der unglaublich guten Bilanz dieser vier Quotenplätze an der letzten Weltmeisterschaften und ergänzte: «An der Selektionsregatta im Mai 2024 auf dem Rotsee traue ich dem Schweizer Team nochmal ein bis zwei Quotenplätze zu! Das wäre unglaublich stark!».

Die Luzerner Panathletinnen und Panathleten staunten über die langjährige Planung und den akribisch festgelegten Aufbau, den die jungen Rudertalente durchlaufen, bis sie im Elite-Alter dann Erfolge anpeilen können. Noch grösser war das Erstaunen, als anhand von aktuellen Trainingsplänen die Umfänge und der zeitliche Aufwand der Sportlerinnen und Sportler detaillierter bezeichnet wurden. «70 Prozent müssen sportartenspezifisch trainiert werden, den Rest verteilt sich auf 20 Prozent Kraft und 10 Prozent alternative Trainingsmethoden. Vor allem im Winter, wenn es kalt ist, wird das Langlaufen auf dem sonnigen Langis schon sehr geschätzt.»

Zum Training hinzu kommen wichtige Aspekte wie mentale Stärke, Anthropometrie (Körperbau) oder Koordinationstechniken. All das sollte ein ausgewogener Mix sein und die Sportlerinnen und Sportler so aufbauen, dass auch in fünf Jahren an den Olympischen Spielen in Los Angeles 2028 die Schweizer Ruderinnen und Ruderer erfolgreich abschneiden und um Edelmetall kämpfen können.

Besonders interessant wurde es, als Anne-Marie Howald den konkreten Weg von einigen Schweizer Top-Cracks detailliert erläuterte. Schnell wurde jedem Panathleten klar: Ohne einen riesigen Aufwand, immensem Trainingsfleiss, unzähligen Trainingskilometern auf dem Sarnersee, strikter Einhaltung von Trainingsplänen und der ständigen Betreuung durch die Fachleute lässt sich heute nichts mehr gewinnen. Und die Schweiz, Swiss Rowing, hat das Glück, dass es ein Förderungs- und Trainingssystem aufgebaut hat, das vorbildlich funktioniert und auf bestens ausgebildete und motivierte Fachleute im Hintergrund, wie beispielsweise Nationaltrainerin Nachwuchs, Anne-Marie Howald, zählen kann.

Hansjörg Wyss