Auch Siegen muss man lernen!
Kurzbericht über das Meeting vom 12.09.2019
Das erste Meeting nach der Sommerpause stand im Zeichen des Fechtsports. In der Villa Schweizerhof auf der Hausermatte gab der Weltklasse Degenfechter Max Heinzer Einblicke in sein Leben als Spitzensportler. Der Fechtsport ist in der Schweizer Sportwelt eine feste Grösse, immer wieder an grossen Events erfolgreich, und dennoch eine sogenannte Randsportart.
Mit eindrücklichen Bildern und Videos, gespickt mit Geschichten und Anekdoten, fesselte Max Heinzer die interessierten und zahlreich erschienenen Mitglieder des Panathlon-Clubs Luzern. Bereits mit fünf Jahren mit dem Degen vertraut, schilderte er seine Motivation, diesen Sport auch 32jährig auf höchstem Niveau zu betreiben. Erfolgreich zu sein, zu siegen, das könne schon auf eine Art süchtig machen. Und dabei gibt es selbst bei den Topcracks keine Seriensieger wie dies in anderen Sportarten möglich ist. Jedes Gefecht ist anders, es entscheiden Details, Sekundenbruchteile und auch das Glück über Sieg oder Niederlage.
Apropos Niederlagen: Für Heinzer sind Niederlagen Begleiter auf dem Weg zum Sieg. Sie machen einen Athleten stärker, bringen ihm Erfahrungen, die für künftige Turniere unentbehrlich sind. Der Aufwand, um an der Weltspitze mitmischen zu können, ist indes enorm. Als Beispiel nannte der Immenseer die Turniere auf anderen Kontinenten. Man reise nach Buenos Aires an ein Weltcup-Turnier, und es sei nie auszuschliessen, dass nach dem ersten Kampf Schluss sei, weil Turniere immer im k.o.-System durchgeführt werden. Es ist also durchaus eine Reise nach Argentinien für lediglich fünf Minuten Kampf möglich!
Die Unterstützung für die Athleten habe sich in den letzten Jahren verbessert. Nicht zuletzt sei dies der Spitzensportförderung der Armee zu verdanken, die es ermöglicht, über eine längere Zeit bestmögliche Rahmenbedingungen für die Karriere zu nützen. Auch die Schweizer Sporthilfe leiste dabei ihren Anteil. Mittlerweile beziehe er aber keine finanziellen Sporthilfe-Beiträge mehr. Max Heinzer ist glücklich, auf gute und langjährige Sponsoren zählen zu dürfen. Ohne sie wäre Fechten auf höchstem Niveau kaum möglich.
Angesprochen auf seine Zukunft, nannte der in Luzern geborene und heute in Küssnacht wohnhafte Fechter als Nahziel die Olympischen Spiele in Tokyo 2020. Denn mit Olympia hat der Teamweltmeister 2018, dreifache Teameuropameister, Bronzemedaillengewinner mit dem Team an der WM 2019 und zehnfache Weltcupsieger im Einzel noch eine Rechnung offen. Sowohl in London 2012 wie auch in Rio 2016 blieb er früh hängen und musste die Medaillenhoffnungen begraben.
Der Panathlon-Club Luzern dankt Max Heinzer herzlich für die spannenden Ausführungen und die Einblicke in sein Leben als Weltklassefechter und wünscht ihm für seine weitere Karriere viel Erfolg. Und da er am 14. September heiratet, wünschen ihm die Panathletinnen und Panathleten für seine private Zukunft alles Gute im Kreise seiner Liebsten.
Das nächste Meeting am 17. Oktober 2019, steht im Zeichen des Schwingsports. Der Panathon-Club Luzern begrüsst den Erstgekrönten am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest 2019 in Zug, Joel Wicki, sowie dessen langjährigen Trainer Dani Hüsler.
Markus Kälin
Vizepräsident / Programmchef