Der «Prix Chapeau 2024» geht an den Obwaldner Hammerwerfer Lars Wolfisberg
33 Mitglieder besuchten am 9. Januar 2025 die mit Spannung erwartete Verleihung vom Anerkennungspreis «Prix Chapeau 2024». Die seit dem Jahre 2003 vom Panathlon-Club Luzern verliehene Auszeichnung ging erstmals an einen Leichtathleten, an den Hammerwerfer Lars Wolfisberg aus Alpnach. Mit vielen Hintergrundinformationen, Stichworten und Dialogen mit Lars gab Jasmin Schorno, selbst Schweizermeisterin im Hammerwerfen (1995), den Anwesenden einen kompetenten und spannenden Einblick ins Hammerwerfen sowie ins sportliche und private Leben des Preisträgers.
Lars Wolfisberg wurde am 24.April 2003 geboren. Im Jahre 2016 machte Lars in Luzern die ersten Erfahrungen im Hammerwerfen, er betreibt seither diese Leichtathletikdisziplin mit viel Leidenschaft. Nach dem Coronajahr mit einem regelmässigen Wurftraining auf einem Acker in Alpnach wechselte er zum LC Luzern und verbesserte 2021 den U20 Schweizerrekord gleich mehrmals.
Im Jahre 2022 verbesserte er den U20-Rekord sogar 7x, unter anderem an den U20-Weltmeisterschafen in Kolumbien. Im Jahre 2023 holte Lars erstmals den SM-Titel bei den Aktiven. 2024 warf Lars erstmals den schweren Hammer über 70 m und gewann gleich vier Titel im Hammerwerfen (Männer, U23, Team, Winter-Meisterschaften). Seine Bestweite liegt aktuell bei 71.51m.
Ausserordentlich gute Leistungen zeigte Lars auch in der Ausbildung.Er schloss die Matura mit einer Note von 5,85 ab. Für seine Maturaarbeit über die Entwicklung des Hammerwerfens bei den Frauen erhielt er die Note 6. Aktuell studiert er Wirtschaftswissenschaften an der Universität Luzern. Seine Bachelorarbeit wurde ebenfalls mit der Höchstnote bewertet. Nebst dem Studium absolviert Lars 6-8 Trainings pro Woche.
2023 musste Lars privat eine schwierige Herausforderung meistern. Sein Vater verunfallte auf tragische Weise tödlich.
Mit grosser Leidenschaft will Lars auch in den kommenden Jahren weitere sportliche Ziele erreichen.2025 stehen die U23-Europameisterschaften und die Sommer-Universiade im Programm, in weiterer Zukunft träumt Lars von möglichen Teilnahmen an internationalen Wettkämpfen, allenfalls an den Olympischen Spielen 2028.
Das Hammerwerfen hat seinen Ursprung in Irland und Schottland.Ende des 19. Jahrhunderts entstand ein Regelwerk im Hammerwurf und an den Olympischen Spielen 1900 in Paris wurde die Disziplin erstmals ausgetragen. Die Frauen mussten sich aber noch 100 Jahre gedulden … (Hammerwerfen für Frauen erstmals an den OS in Sidney im Jahre 2000). Das Hammerwerfen gehört zu den schwierigsten Disziplinen in der Leichtathletik. Der Abwurf des 7,260 kg schweren Hammers (Männer) erfolgt in der Regel nach drei Drehungen mit einem Abflugwinkel von ca. 45°, wobei mittels Rotationen eine möglichst hohe Abfluggeschwindigkeit (bis ca. 100 km/h) des Geräts generiert werden muss. Auf den Fingerspitzen lasten dabei sehr hohe Rotationskräfte. Die Arm-, Bein-, Rumpf- und Rückenmuskulatur werden besonders beansprucht, auch die Koordination und eine saubere Fusstechnik müssen intensiv trainiert werden.
Die Gewinner des «Prix Chapeau» zeichnen sich jeweils aus durch aussergewöhnliche Leistungen, die Bewältigung von besonderen Herausforderungen, sowie eine vorbildliche Ausdauer und Beharrlichkeit bei der Verfolgung persönlicher oder gemeinsamer Ziele. Lars Wolfisberg ist ein würdiger Gewinner der Auszeichnung. Der Panathlon-Club Luzern wünscht Lars weiterhin viel Freude und Erfolg in seiner sportlichen, beruflichen und persönlichen Entwicklung.
Urs Grüter