Die Spitzensportförderung der Armee: eine Erfolgsgeschichte
35 Panathletinnen und Panathleten folgten am Meeting vom 14. November 2024 den spannenden Äusserungen von Oberst im Generalstab Marco Mudry, Kommandant Kompetenzzentrum Sport der Armee, sowie der beiden Spitzensportlerinnen Nina Christen, u.a. Olympiasiegerin im Kleinkaliber-Dreistellungswettkampf in Tokyo 2021 und Sina Siegenthaler aus Schangnau, einer aufstrebenden und bereits recht erfolgreichen Athletin im Snowboardcross (letzte Saison FIS Weltnummer 5).
Das Kompetenzzentrum Sport der Armee in Magglingen arbeitet u.a. in den Bereichen Spitzensport in der Armee und CISM (zB. Halbmarathon WM 2023 in Luzern, Winter-Militärweltspiele 2025). Es bietet Spitzensportlerinnen und Spitzensportler folgende Fördermöglichkeiten:
- Spitzensport-Rekrutenschule, eine ideale Kombination zwischen militärischer Dienstpflichterfüllung und Spitzensport. Pro Jahr werden 2 Rekrutenschulen mit jeweils 70 Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern durchgeführt.
- Spitzensport-Wiederholungskurse mit anschliessend weiteren 100 freiwilligen Diensttagen für die spezifische Vorbereitung auf wichtige Wettkämpfe.
- Anstellung als Zeitmilitär im Hinblick auf eine erfolgreiche Teilnahme an einer Olympiade.Unterstützt werden für einen Olympiazyklus jeweils je 9 AthletInnen der Sommer- und Wintersportarten. Aus unserer Region haben bis zur nächsten Olympiade der Eisschnellläufer Livio Wenger und ab dem 1. Februar 2025 die Obwaldnerin Anna Jurt (Pentathlon) eine Anstellung als Zeitmilitär.Die Unterstützung umfasst eine 50% Anstellung, die Nutzung der Sportanlagen vom BASPO, die medizinische Betreuung und die Militärversicherung. Die Auswahl der Zeitmilitär erfolgt auf Antrag der Verbände durch das Kompetenzzentrum Sport der Armee in Zusammenarbeit mit Swiss Olympic. Es wird darauf geachtet, dass möglichst viele Sportarten berücksichtigt werden.
Aktuell gibt es 866 SportsoldatInnen, die eine Förderung erhalten, darunter auch diverse ParasportlerInnen. So waren ein Drittel der Schweizer Teilnehmenden an den Paralympics in Paris SportsoldatInnen.
Von den SportlerInnen werden erwartet: Vertrauen, Vorbild, Verantwortung und Victory.
Sie erhalten Schulungen und Unterstützungen in den Bereichen Medienausbildung, Karriereplanung, Ernährung, Anti-Doping, mentales Training, Englisch und Massage.
Nina Christen konnte seit 2017 von einer Anstellung als Zeitmilitär profitieren und dadurch international diverse grosse Erfolge erzielen.Sie wird sicher noch eine Saison dem Schiesssport treu bleiben mit dem Ziel WM im November 2025. Daneben möchte sie das Flugbrevet für Helikopter erlangen. Für Sina Siegenthaler ist die Anstellung als Zeitmilitär «cool», sie gibt ihr Sicherheit. Ohne diese Förderung wäre ihre Karriere in Frage gestellt.Sie hofft auf eine unfallfreie Saison und bereitet sich 2025 gezielt auf die Heimweltmeisterschaft in St. Moritz vor.
Die Sportförderung der Armee wurde auf Initiative von Bundesrat Ogi ab 1998 aufgebaut. Die erste Spitzensport-RS fand 2004 statt, im Jahre 2006 absolvierte die erste Frau die Spitzensport-RS.
Die Sportministerin Viola Amherd wünscht «Medaillen, die nachhaltig glänzen». Die Auftritte beim Panathlon-Club von Nina Christen und Sina Siegenthaler zeigten, dass sie würdige Botschafterinnen vom Sport und gute Vorbilder für Jugendliche sind. Wir wünschen ihnen sportlich und privat weiterhin alles Gute.
Urs Grüter