Stiftung Schweizer Sporthilfe - Viel Neues in der Athletenförderung
Kurzbericht über das Meeting vom 11.04.2019 mit Referentin Dominique Gisin und dem Panathlon Club Zug als Gast
Leistungsorientierten Sportlerinnen und Sportlern mit nachgewiesenem Potential eine ausreichende finanzielle Unterstützung bieten, damit sie ihre internationale Laufbahn erfolgreich einschlagen und ihre sportlichen Ziele erreichen können - ein zentrales Ziel der Schweizer Sporthilfe seit der Gründung vor 49 Jahren.
Dominique Gisin, Delegierte des Stiftungsrats Schweizer Sporthilfe, informierte in ihrem spannenden Referat mit viel Empathie und Leidenschaft über die Arbeit der Schweizer Sporthilfe zu Gunsten der Schweizer Athletinnen und Athleten.
Die Fördergelder stiegen 2012 bis 2017 von 2.41 Millionen auf 8.71 Millionen, die Anzahl der Begünstigten in gleichen Zeitraum von 493 auf 924 Athletinnen und Athleten aus 77 Sportarten. Die höchsten Beiträge gingen 2017 an Athletinnen und Athleten der Wintersportarten Snowboard, Ski Freestyle, Ski Alpin und Curling, gefolgt vom Rudersport, 54% an Männer und 46% an Frauen, 75,1% in die Deutschschweiz und 21,4% in die französisch sprechende Schweiz.
Voraussetzung für die Auswahl der unterstützten Athletinnen und Athleten sind der Besitz einer Swiss Olympic Card Gold, Silber oder Bronze sowie die Karriereplanung über vier Jahre. Der Entscheid über die Verlängerung oder Beendigung der Unterstützung wird zwischen der begünstigten Person und der Schweizer Sporthilfe jährlich getroffen, wobei eine kontinuierliche Förderung das gemeinsame Ziel ist. Die jährlichen Unterstützungsbeiträge belaufen sich auf Fr. 12'000 bis 36'000 Franken.
Seit 2014 läuft das Projekt der Sporthilfe Patenschaften. Aktuell profitieren über 500 Nachwuchstalente von der Hilfe eines Sporthilfe-Paten. Die Kosten für eine Sporthilfe-Patenschaft betragen Fr. 2’500. Davon gehen 2000 Franken direkt an das Nachwuchstalent. Auch diverse ehemalige und aktuelle Top-Athleten wie Bernhard Russi, Didier Cuche, Jan Sommer, Roger Federer, Nino Schurter oder Wendy Holdener unterstützen NachwuchssportlerInnen durch eine Patenschaft.
2x jährlich findet ein Patenschafts-Event statt, zu dem die Athleten, die Paten und Eltern der SportlerInnen eingeladen sind.
Eine weitere Förderung erfolgt im Rahmen des Sporthilfe Nachwuchs-Preises in der Höhe von Fr. 12'000. Alljährlich zeichnet die Sporthilfe die besten Nachwuchstalente und -teams aus. Die aktuellen Preisträger sind Aline Danioth (Ski Alpin), Alexandre Balmer (Radsport) sowie das Team Rudern mit Célia Dupré, Emma Kovacs, Lisa Lötscher Seeclub Luzern und Jana Nussbaumer Seeclub Zug.
Im Jahre 2020 finden in Lausanne die Youth Olympic Games statt. Die Schweizer Sporthilfe und Rivella unterstützen die Wettkämpferinnen und Wettkämpfer in der Vorbereitung auf diesen grossen Anlass. Anlässlich des Super-Zehnkampfes in Zürich konnten sich die jungen Athletinnen und Athleten bereits einmal einem breiten Publikum präsentieren.
Die Schweiz bietet SportlerInnen im Vergleich zum angrenzenden Ausland wenig Möglichkeiten auf eine bezahlte Anstellung. So gibt es 18 Teilzeitstellen (50%) für ZeitmilitärathletInnen und 75 AthletInnen mit einem Sporthilfe-Förderbeitrag von Fr. 36’000. Im Vergleich dazu sind in Deutschland rund 1000 AthletInnen beim Staat angestellt (Bundeswehr, -polizei, -zollverwaltung), in Österreich gibt es 296 Bundesheer-LeistungssportlerInnen und 192 Arbeitsplätze (Militärpersonen auf Zeit).
Auch in der Schweiz muss eine deutliche Erhöhung der finanziellen Mittel angestrebt werden.
Gegenwärtig stammen die Mittel der Stiftung Schweizer Sporthilfe hauptsächlich von den beiden Lotteriegesellschaften Swisslos und Loterie Romande bzw. der Sport-Toto-Gesellschaft, sowie Partnern aus der Wirtschaft und von privaten Gönnern. Die Schweizer Sporthilfe zählt 20'000 Gönner, eine Steigerung dieser Zahl wird angestrebt.
Zu den Visionen der Schweizer Sporthilfe gehört die Bildung vom Team Suisse, einer multisportiven Nationalmannschaft, der Vereinigung aller AthletenInnen, die an internationalen Grossanlässen wie an EM, WM und Olympische Spielen die Schweiz vertreten. Die Schweizer Sporthilfe verspricht sich dadurch eine Erhöhung der Bekanntheit und positive Beeinflussung des Images der Sporthilfe sowie die Steigerung der Awareness für die Schweizer SpitzensportlerInnen dank breit angelegter Kommunikation, für die AthletInnen eine Optimierung der Bedingungen, der Motivation und des Wissenstransfers, für die Partner aus der Wirtschaft eine höhere Attraktivität und mehr Präsenz, sowie die Gewinnung von mehr Gönnern.
Wir wünschen Dominique Gisin, dem neuen Geschäftsführer Steve Schennach und dem ganzen Team der Schweizer Sporthilfe viel Erfolg in der Arbeit für den Schweizer Sport.
Die anwesenden Mitglieder aus den Panathlon Clubs Luzern und Zug überreichten zum Schluss des Abends Dominique Gisin aus der aufgerundeten Kollekte einen Spendenbeitrag für die Schweizer Sporthilfe in der Höhe von 1'000 Franken.
Urs Grüter
Sekretär Panathlon Club Luzern
Panathlonmeeting vom 11.04.2019 mit Dominique Gisin