(Bericht über das Meeting vom 08.07.21)

Mit packenden Worten und faszinierenden Bildern brachte Alena Ehrenbold den 16 anwesenden Panathletinnen und Panathleten den Surfsport etwas näher.

Alena Ehrenbold ist eine erfolgreiche Profi-Surferin, Filmemacherin und seit dem letzten Jahr Mutter eines Knaben. Vor einigen Jahren hat sie ihren Beruf als Gymnasiallehrerin aufgegeben und ihre Passion Surfen zum Beruf gemacht. Surf-Profi in einem Binnenland? Ein Leben als Profi-Surferin erfordert nebst den sportlichen Aktivitäten ein breites, kreatives Engagement. Alena Ehrenbold produziert Filme, organisiert seit 2019 ein Filmfestival (Swiss Surf Film Festival in Luzern), schreibt in Fachzeitschriften und macht Bildreportagen, arbeitet als Moderatorin und leistet Medienarbeit. Sie profitiert durch ihre Öffentlichkeitsarbeit von ein paar persönlichen Sponsoren.

Als Wasserratte schwamm die in Luzern aufgewachsene Alena Ehrenbold bereits mit vier Jahren. Zum Surfen kam die vielseitig aktive Sportlerin durch einen Freund. Bilder und Videos dienten ihr zum Erlernen der Technik. Trainingsprogramme für Surf-Spitzensportler sind auch heute noch wenig bekannt.Alena Ehrenbold ist seit über 10 Jahren Mitglied vom Swiss National Surfing Team, holte 2010 den SM-Titel, vertrat die Schweiz an 4 World Surfing Games und 3 European Surfing Championships. Die Schweizer Meisterschaften werden jeweils in Frankreich oder Spanien ausgetragen, angedacht sind zukünftig Meisterschaften mit mehrstufigen Surfwettkämpfen auf dem Meer, auf Flüssen in der Schweiz und auf einer künstlichen Welle wie in Sion.

Bei Surfwettkämpfen treten in einem Heat 3-4 Surfer gegeneinander an. 5 Richter bewerten die gesurften Wellen, die Punkte der besten zwei Wellen entscheiden über die Rangierung und das Weiterkommen in die nächste Runde. Auf folgende Kriterien wird bei der Beurteilung geachtet:

• Engagement und Schwierigkeitsgrad der Manöver
• Innovation und Progression der Manöver
• Kombination von Manövern
• Variation der Manöver
• Speed, Power und Flow des Runs

An den olympischen Spielen Tokio 2020 (2021)finden erstmals Wettkämpfe im Surfen (Shortboard) statt. Die Qualifikationen finden unter Aufsicht der ISA (International Surfing Association) statt.20 Männer und 20 Frauen konnten sich primär über die ISA-Surfing Games 2019 für die Spiele qualifizieren, davon nur vier EuropäerInnen. Für Schweizer AthletInnen war die Qualifikation beinahe unmöglich.

Surfen als Olympiadisziplin wird voraussichtlich Bewegung in die Sportart bringen, mehr Professionalität. Auch in der Schweiz sind neue Strukturen im Verband und bessere Rahmenbedingungen und Unterstützungen für die SportlerInnen vorgesehen.

Surfen ist für Alena Ehrenbold mehr als Sport, es ist eine Passion.Die Auseinandersetzung mit der Natur, das Lesen von hohen, sich überschlagenden Wellen sind für sie spannende, faszinierende Herausforderungen.

Im Anschluss an das Panathlon-Meeting ging es für Alena Ehrenbold umgehend ab in die Ferien, ins Training an die Atlantikküste der Bretagne, auf die Suche nach der perfekten Welle...

Urs Grüter
Sekretär Panathlon Club Luzern