Zeitreise durch 75 Jahre Sportförderung Magglingen

Kurzbericht über das Meeting vom 14.11.2019

Knapp eine Woche nach der grossen Feier zum 75-Jahr-Jubiläum Sportförderung Magglingen fiel dem Panathlon-Club Luzern die Ehre zu, die offizielle Fest-Präsentation aus erster Hand geniessen zu dürfen. Der stellvertretende Direktor des Bundesamtes für Sport BASPO und Co-Rektor der Eidgenössischen Hochschule für Sport Magglingen EHSM, Walter Mengisen, nahm die 25 anwesenden Panathletinnen und Panathleten mit auf eine Zeitreise durch 75 Jahre Sportförderung.

Als studierter Historiker und Philosoph brachte der Sportwissenschafter Mengisen nicht nur die sportliche Seite zur Sprache, sondern ging auch den Wurzeln des Schweizer Sports auf den Grund. Dabei spielte General Guisan eine Hauptrolle, und der Rütlirapport war eines der Schlüsselereignisse.

75 Jahre Sportförderung stimmt eigentlich nicht ganz. Denn bis es 1944 soweit war, und die Sportschule Magglingen eröffnet werden konnte, brauchte es Vorbereitungszeit, die schon lange vorher begann. Nach finnischem Vorbild und mit militärischem Hintergrund suchte man unter über 12 Bewerbungen, darunter auch Luzern, den richtigen Standort für den «Nabel des Sports». Die Legende besagt, dass von den beiden übrig gebliebenen Bewerbern Magglingen den Vorzug erhielt, weil zur Zeit der Visite in Magglingen sonniges Wetter herrschte, während in Chaumont dicker Nebel und Schneefall die Sicht behinderte.

Dem begnadeten Erzähler Walter Mengisen gelang es, die anwesenden Mitglieder mit seinen Ausführungen zu fesseln und gelegentlich Schalk und lokal-innerschweizerischen Witz einzubauen. Er berichtete über die Zeiten nach der Eröffnung, über die Zu- und Ausbauten des Sportzentrums Magglingen wie auch über den Bau des Centro Sportivo Tenero, dessen Bedeutung in den letzten Jahren kontinuierlich zunahm, und das auch stetig weiterentwickelt wurde. Walter Mengisen betonte mehrmals, dass der Staat gemäss Bundesgesetz zur Förderung des Sports die Verpflichtung hat, den Sport zu unterstützen, ohne dass der Sport dabei zum eigentlichen Staatssport wird, wie das in anderen Ländern üblich ist.

Interessant war es auch zu erfahren, dass sportliche Tiefschläge (Olympische Spiele 1964 in Innsbruck, Ski-WM in Bormio 2005) neue Impulse für die Spitzensportförderung in der Schweiz setzten. Die Emotionen kochten jeweils hoch, und es wurden von allen Seiten Massnahmen gefordert, diese Blamagen in Zukunft zu vermeiden. Die Verbesserung der Nachwuchsförderung und die Schaffung des Programms Spitzensportförderung der Armee waren unter anderem Antworten des Dachverbandes des Schweizer Sports Swiss Olympic und des Bundes.

Walter Mengisens Vortrag zu einem wichtigen Teil Schweizer Sportgeschichte bildete den Abschluss des diesjährigen Programms des Panathlon-Club Luzern. Das nächste Meeting steht am 9. Januar 2020 auf der Agenda. Bis dahin wünscht der Vorstand des Panathlon-Club Luzern allen Mitgliedern eine besinnliche Vorweihnachts- und Adventszeit, schöne Weihnachten und dann einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Markus Kälin
Vizepräsident / Programmchef